Einladung zum Lauschen
DIE GESCHICHTE

Eine Geschichte, die lohnt, erzählt zu werden
Eine Geschichte, die es lohnt, gehört zu werden

1900
Der Beginn der Geschichte
Der Bürgermeister von Siena, Alessandro Lisini, besaß fünf Landgüter im Chianti-Gebiet. Eines von ihnen war das Landgut Poci, über 100 Hektar groß, mit Wald und landwirtschaftlichem Betrieb. Hier lebten etwa 40 Personen. Sie produzierten Öl, Wein, säten und ernteten Weizen. Sie züchteten auch Seidenraupen, hielten Hühner, Kaninchen und Schafe, von denen sie gute Wolle bekamen.
Alessandro Lisini vererbte den Besitz über seine Tochter an seine Enkelin Elena de Vecchi, die Frau von Giulio Bianchi Bandinelli, einem Lehrer, der in Siena „der Professor“ genannt wurde.
1970
Die Zeit der Umgestaltung
Als Giulio in den Ruhestand ging, beschloss er, den Hof, der im Lauf der Jahre praktisch stillgelegt und verlassen worden war, wieder produktiv zu machen. Er kaufte zwei Traktoren und begann damit, acht Hektar Weinberge anzulegen. Natürlich benötigte er Hilfe und stellte Duilio Pianigiani aus Vagliagli als Traktoristen und Verwalter ein.
Das Land war ursprünglich terrassiert und jede Terrasse hatte eine Reihe von Weinstöcken und Olivenbäumen. Giulio entschloss sich, einige der Terrassen für die neuen Weinberge abreißen zu lassen. Die Häuser wurden notdürftig renoviert und Giulio sorgte für einen neuen Brunnen. Nach einiger Zeit kam auch elektrischer Strom nach Poci.
Die Momente der Weinlese waren schon damals ein großes Fest. Die Menschen füllten die Körbe, der Raupentraktor fuhr inmitten der Wein-Reihen, die Trauben kamen auf einen großen Hänger, der zur Kooperative des Chianti Geografico zum Keltern geschleppt wurde.
1982
Zeit der Veränderung
Als Giulio 85 Jahre alt wurde, bot er Poci zum Verkauf an. Die neuen Besitzer kamen aus Deutschland, Österreich und Amerika mit der Absicht, einen Rückzugsort in der Natur zu schaffen, an dem sie auch Landwirtschaft und Weinproduktion betreiben konnten. Im Lauf der Jahre sind nur Batya Schwartz und Dieter Mittelsten Scheid hier geblieben und sind seither die Hüter von Poci.
Es war ein sehr kalter Januartag, als sie zum ersten Mal herkamen. Sie waren sofort tief berührt von der Stille, die der Platz ausstrahlte. Weit weg vom Verkehrslärm und den benachbarten Dörfern waren hier nur die Klänge der Natur zu vernehmen. In diesem Moment haben sie sich entschlossen, diesen Ort zu ihrem zu Hause zu machen. Im Tal fanden sie dann die verfallene Alte Mühle und spürten dort spontan, dass dies ein „Haus des Schweigens“ werden sollte.
2000
Die nächsten Jahre
Die Renovierung der 900 Jahre alten Mühle begann 1984 mit dem Ziel, ihre ursprüngliche Schönheit zu bewahren. Nach und nach wurden auch die oberen Häuser renoviert, Gästeapartments wurden eingerichtet und Räume für Seminare. Seit 1985 sind viele Menschen nach Poci gekommen, um an Schweige-Retreats, Atemtherapiekursen und an jährlichen Tanzseminaren teilzunehmen, die von Ismael Ivo aus Brasilien und Koffi Koko aus Benin geleitet wurden.
Über all diese Jahre setzte Duilio Pianigiani mit seinem Wissen über traditionelle Landwirtschaft und seiner tiefen Liebe zum Land seine Arbeit hier bis heute fort. Er pflanzte neue Weinberge an und produzierte bald Pocis erste Weine im alten Weinkeller von Le Groppole, neben der Villa von Alessandro Lisini, die noch immer im Besitz der Familie Bandinelli ist.
2022
Heute
Batya und Dieter teilen sich weiterhin die Verantwortung für ganz Poci und leiten die Retreats.
Duilios Sohn, Daniele Pianigiani, ist heute, gemeinsam mit seinem Vater, für die Landwirtschaft von Poci verantwortlich und hat sie mit großem Enthusiasmus und der Hilfe von Elisabetta Lazzeri, „perito agrario“, in einen zertifizierten Biobetrieb umgewandelt. Seit 2019 wird im neu renovierten Weinkeller von Le Groppole ein hochklassiger Chianti Classico in Bioqualität hergestellt.
Seit kurzem arbeiten noch zwei weitere Familienmitglieder hier, Danieles Partnerin Cecilia Marelli und ihr Sohn Alessandro.
Auf diese Weise wird Poci von Generation zu Generation weiter erhalten und entwickelt und kann hoffentlich noch lange vielen Menschen Schönheit, Freude und Gelassenheit schenken.



